Ich fand eine Flaschenpost
am menschenleeren Strand,
darin ein seitenlanger Brief,
den schriebst du mit der Hand.
Die Tinte ist nur leicht verwischt,
doch es ist lange her:
an einem Tag vor dreißig Jahren
warfst du deinen Brief ins Meer.

Deine Worte sind wie Gold,
gespült an meinen Strand,
sie leuchten wie die Sonne,
sind so warm in meiner Hand,
und zwischen deinen Zeilen
liegt ein Weg jenseits der Zeit;
er führt hinaus aus meiner Gegenwart
und aus deiner Vergangenheit.

All deine Worte leuchten wie Gold …

Du bist mir so tief vertraut
wie kaum ein Mensch zuvor.
Es ist, als flüstert deine Stimme
leise in mein Ohr.
Du teilst dein ganzes Herz mit mir
als wärst du wirklich da.
Vielleicht bist du längst vergessen,
doch für mich bleibst du zum Greifen nah.

All deine Worte leuchten wie Gold …

Ich schreib einen langen Brief
am menschenleeren Strand,
viele, viele Seiten,
eng beschrieben mit der Hand,
voll kostbarer Geheimnisse;
die Worte wiegen schwer.
Ich nehme meine Flaschenpost
und werf sie weit, so weit ins Meer …

All seine Wellen leuchten wie Gold …

Flaschenpost